Wolfgang Winkler

PH's unfrisierte Gedanken: Neid ist geil

20. 11 2007

Denkt man ein bisschen an die unmittelbare Geschichte, so ist es nicht neu, was momentan österreichische Medien und damit, so muss man unterstellen, ihre Leser heftig berührt: Welcher Politiker verdient wie viel, wofür und bei wem? Geht das mit rechten Dingen zu? Oder passiert genau das was sich der kleine Maxi vorstellt, dass pausenlos passiert- die Oberen bereichern sich schamlos.
Komisch bei den Großen der Wirtschaft oder solchen die gerade, wie etwa Grasser durch Ministeramt und Heirat, eingestiegen sind, regt sich das Volk weniger auf. Die haben so etwas Ähnliches wie einen Robin Hood Effekt. Da kommt fast Bewunderung auf.
Bei Politkern oder eben bei Berufsgruppen, denen unter den Rock zu schauen gerade opportun ist – vor Jahren waren es die Ärzte – gilt kein Mitleid.
Striptease bis zum letzten Schamhaar. Und alle machen auch mit: manche ein bisschen g´schamig, manche exhibitionistisch.
Wenn dann die Zeitung Österreich verkündet, dass mit Georg Spiegelfeld der Nebenerwerbskaiser gefunden worden ist, dann hört man förmlich den Lustschrei einer Gesellschaft, die um die Seitenblicke tanzt.
Und was wissen sie jetzt? Nichts natürlich, aber darum geht es auch gar nicht.
Es geht darum die Gesellschaft von einem Kick in den Nächsten zu treiben, damit sie nicht womöglich auch noch nachdenkt, dass vieles arg im Argen ist.
Wir regen uns über das Rauchen auf als gäbe es Aids oder andere Seuchen nicht, wir begeilen uns an 400 PS Autos und schimpfen über Bush und sein Amerika in Sachen Klimaschutz. Wir werden immer weniger Pensionszahler in Österreich und finden zu keiner klaren Lösung der Migrantenfrage.
Mit anderen Worten: Sag mir wie viel Du verdienst und ich sage Dir Deinen Erotikfaktor.
Du Böser Du !
Du Operettenwüstling !

20.11.2007

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