Wolfgang Winkler

Ostern

was ist das?

19. 4 2014

Ostern, was ist das? Ein kirchliches Fest, ja. Aber was bedeutet es?

Glaubt man den Medien,  nimmt der Glaube in Österreich signifikant ab. Daher sind, als Folge davon, Zusammenhänge kirchlichen Geschehens nicht mehr erkennbar, verstehbar und nachvollziehbar - zumindest für die meisten von uns. Die Vertreter der Kirche haben die Überzeugungskraft verloren. Die Kirche gerät  zum kultischen Event und wie die meisten Events ohne Nachhaltigkeit. Ein schöner Bau, ein bisschen Weihrauch - Opium für's Volk, wie es Karl Marx formulierte.
Wer war Jesus - ein Jude?
Die Kreuzigung war eine übliche Hinrichtungsart.
Geboren von einer Jungfrau? Das war wohl die einzige Geburt solcher Art in der Menschheitsgeschichte und daher notgedrungen göttlich.
Aufgefahren gegen Himmel? Schon möglich, jedenfalls seine Seele.

Anzweifelbar oder einfach zu glauben.

Der Mensch hat sich seinen Gott im Laufe der Jahrhunderte selbst erschaffen und nicht umgekehrt, wie es auch Walter Wippersberg in seinem Buch "Einiges über den lieben Gott" geschrieben hat. Nur wenn ich an das eigene Konstrukt glaube, kann ich solche Dogmen von mir geben. Dass er zusätzlich noch der einzig wahre Gott sein soll, muss, besehen auf den alten Konflikt Islam gegen Christentum, natürlich zu heftigen Auseinandersetzungen führen.
Die Kirche als Machterhaltungsapparat trägt kaum etwas zu einer Erstarkung des Glaubens bei. Auch eine Piusbruderschaft nicht, die meint, die Gesellschaft erneuern zu können, in dem man Glauben als ein von der Bruderschaft verordnetes Gesetz postuliert.
Der Vatikan ist ein von alten Herren dominiertes Gremium. Diese Herren sind, so hat man den dringenden Verdacht, in erster Linie an sich selbst interessiert. Ausnahmen bestätigen die Richtigkeit dieser Annahme.
Die Päpste verstanden sich immer auch als weltliche Fürsten ihres Vatikanstaates, der nicht immer so klein wie heute war. Sie hatten zeitweise eine Art von Erbpacht auf das Amt und sie waren - in der Zeit des Nationalsozialismus - nicht gerade nur erfolgreiche Widersacher gegen die Ideologie Hitlers. Und im Gefolge der Päpste gilt das auch für die zitierten alten Herren.
Zugegeben, dieser heute so lahme Apparat hat übermächtige Gegner in Form einer neuen, modernen Suche nach irgendeinem Gott. Die Götter unserer Zeit heißen Vettel im Formel 1 Auto, Ronaldo bei den Fussballern, Federer beim Tennis und ganz Hollywood als Ersatz für eine verlorene  Spiritualität innerhalb einer Religion.
Um nicht missverstanden zu werden - der Mensch kann ohne Spiritualität nicht leben (manche Ortskirchen auf katholischer Seite haben das noch),  Glaube ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Existenz.
Nur das, was uns offiziell als ein "das musst Du glauben" in einem vom Konkordat schwer gefärbten Österreich vorgegaukelt wird, ist desaströs.
Wir können auch ohne verordnete Fastenzeit geistige Überkilos loswerden.


Ihr Kommentar in meinem Gästebuch....

Copyright © Wolfgang Winkler 2003-2012. Webdesign: DCP.Gilligsberger. Protected and licensed under a Creative Commons License.