Wolfgang Winkler

erregte Debatte

politische ratlosigkeit

8. 6 2015




Das Burgenland und sein Häuptling Niessl stehen derzeit im Kreuzfeuer öffentlicher Erregung. Koaliert er doch unverschämterweise mit dem ideologischen Erzfeind aller  Österreicher - wirklich aller ? - der FPÖ.
Kanzler Faymann lächelt und sagt nicht viel, außer, dass das mit ihm nicht passieren könne.
Ob das nun als Kritik an seinem Parteifreund Niessl zu lesen ist oder Ausdruck ideologisch gefestigter Haltung, sei dahin gestellt.
Er, Niessl würde damit den Blauen den Weg zu Macht erstmals öffnen.
Ich weiß nicht, ich kann mich ja täuschen, aber ich erinnere mich an zwei Männer im Porsche, die diesen „Kulturbruch“ schon durchgezogen haben- Schüssel und Haider!
Ich wurde damals sogar in Paris  von einem Taxifahrer darauf arrogant und belehrend angesprochen, dass man eine solche Entwicklung nicht dulden dürfe, wobei er Le Pen geflissentlich überging.
Um es sehr klar auszudrücken: ich mag die blaue Ideologie nicht.
Aber der Österreicher ist souverän im Raunzen, dass ihm die ewige Schwarz-Rote Koalition zum Halse heraushänge. Blau sei dumm, gestrig und Heimat uam. Grün ist lieb und auch notwendig, aber doch mit all seinen Ideen  ein Mittelding zwischen Behübschung und lästig.
Die Neos üben gerade eine Partei zu werden und die Partei Stronachs, unseres vermeintlich großen politischen Lehrmeisters, auch nur mit einem Wort zu erwähnen, ist eigentlich schon Geschichtsfälschung.
Also zurück zur österreichischen Wirklichkeit.
Die Seele des Österreichers besteht aus einem großen Teil katholischer, oft pfäffischer  Geschichte und Gegenwart, einem gleichen Teil sozialdemokratischen Gerechtigkeitsgefühl und eben immer größer werdenden Anteil blauer Gesinnung mit Heimat und einem „mir san mir“ als Slogans-  Bestandteile des Österreichischen,  Ergebnisse einer Entwicklung und nicht von Niessl erfunden.
Was also tun ?
Die Starrheit der Positionen mit schwarz-rot forttragen? Die Blauen mitnehmen? Die Grünen? Wie es Oberösterreich vorexerziert, bekommt grün eine deutlichen schwarzen Stich, siehe Anschober, wenn es in eine Regierung kommt.
Die momentane Aufregung ist eher der Ausdruck einer unbestimmten Angst und einer großen Ratlosigkeit. Es ist die politische Realität, die uns umgibt. Kirche , Bauern und Wirtschaft  auf der einen Seite, soziales Denken und eine gefährliche Themenschwäche auf der anderen Seite und eben blaue Heimat auf der dritten. Ein Teufelskreis der Unbeweglichkeit.
Im  übrigen, ich mag blaue Argumente auch nicht.

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