Wolfgang Winkler

Allenfalls ein amuse gueule

Gerhard Haderer

3. 4 2011

Brav hat er den Fragen von Stella Rollig beim Frühstück im Lentos mit anschließendem Zweiergespräch geanwortet.
Haderer ganz Gentleman.
Kaum, so ist anzunehmen, hat er das gesagt, was er sich möglicherweise gedacht haben mag, zur Ausstellung, zu Linz 09, zur Amtskirche und anderen Scheinaposteln.
Haderer wird in diesem Jahr 60, auch gut. Das hat er mit Anderen gemeinsam, dem Bürgermeister und wahrscheinlich noch mit einigen Linzern, vom Rest der Welt ganz zu schweigen. Wenn man die Ausstellung im Lentos betrachtet, wird man den Eindruck einer Pflichtübung nicht los - klein gehalten im letzten Saal.
Für einen Großen der Stadt nicht adäquat. Frustausstellung fiel im Gespräch.
Warum, fragt sich der Betrachter?

Es ist halt ein Kreuz mit der Definition von Kunst. Karikatur kommt in den verschiedenen Lexika der Kunst offensichtlich nicht vor. Die sensible Gesellschaftskritik, das Erkennen von Zuständen unserer Zeit in perfekte Bilder umzusetzen, das Lächeln zu provozieren und dabei das Denken und eine Haltung anzusprechen, ist Kunst, meine ich. Kunst habe oft, so wurde im Gespräch formuliert, einen geistigen Hintergrund, den man kennen muss, wolle man die Kunst verstehen. Haderers Zeichnungen haben immer Hintergrund.
Karikatur ist daher Kunst, oder?
Wir sollten froh sein, dass es solche denkenden Zeichner gibt - und das in Linz. Eine Dauerausstellung ist das eigentliche Maß der Dinge.
Aber wir verlängern die Ausstellung wenigstens bis Ostern.
Brav.

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