Wolfgang Winkler

Die Regulierungspsychotiker

20. 2 2009

In den öffentlichen Verkehrsmitteln soll also das Telephonieren verboten werden.
Traurig für die Industrie, die Milliarden an Werbung ausgegeben hat, nur um uns Konsumenten zu erklären, dass ein Leben ohne Handy nicht lebenswert sei. Und wem das Nur-telephonieren zu wenig ist, der hat auf seinem kleinen Wunderwerk in der Tasche noch alle möglichen Tools wie MP3 GPS. den Tototip, das Wetter und vermutlich auch den eigenen Blutdruck.
Und das alles soll plötzlich verboten sein. Das ist Frustration pur.
Wir verbieten alles: das Rauchen haben wir in der Diskussion, das Trinken kommt noch, das Geschlechtsleben des Verbote liebenden Österreichers ist vermutlich so schwach, dass es sich nicht lohnt darüber in den Medien zu diskutieren.
Dabei müsste mir noch einer erklären wo der Unterschied ist zwischen dem angeregten Morgengekeife zweier Damen, die genüsslich eine Andere verbal erledigen, und dem jugendlichen Gestammel, das sich nicht wesentlich über den Wortschatz "voll cool oder geil" hinausgeht. Laut ist beides.
Aber ich habe den Eindruck die Österreicher lieben Verbote, über die sie masochistisch erregen können
Dabei wäre ein Knigge des Telephonierens besser.  Ich persönlich ärgere mich wenn ich anrufe und eine leise und doch gehetzte Stimme mir erklärt, dass sie rückrufen würde, es aber im Moment nicht günstig wäre. Wenn der Gute nicht abgehoben hätte, hätte ich mit einfach gedacht, gut rufe ich halt später an.
Aber wenn schon Geiz geil sein soll, wie geil muss dann erst ein sinnloses Verbot sein.


13.04.2008

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