Wolfgang Winkler

Doping

Sauberkeit und Rekorde

6. 5 2010

Zugegeben, mein sportlicher Horizont ist bescheiden.

Ein bisschen, leidlich schlechtes Tennis,

das Rad bewegen - aber nicht zu oft,

segeln - gerne aber zu wenig,

im Winter Skifahren – geht so.

Marathon halte ich für ungesund und Walking für eine Erfindung der Sportindustrie.

Dafür aber bin ich auch kein Couchsportler vor dem TV, außer in Sonderfällen.

Mit anderen Worten,ich kenne mich beim Business Sport und beim Doping und der Suche nach Sündern nicht aus.

Warum man lange nach ihrem Rücktritt aus Steffi Graf noch eine Dopingsünderin machen will, übersteigt meine Phantasie. Ihr ist es angeblich egal, sie wurde nie positiv getestet und, dass sie zugibt einmal Blut abgegeben zu haben, kann ja wohl nicht die Sünde an sich sein.

Frage, wer hat etwas von solcher Hexenjagd, wobei die Hexe nicht Frau Graf ist.

Warum die Siegerin des Linzmarathons, Eva Maria Gradwohl, jetzt im Urlaub getestet werden muss, ist ebenfalls schleierhaft. Frau Gradwohl, ohnehin durch ihren Lebenspartner, aus Sicht der NADA, in anrüchiger Umgebung, hat alle Tests nach dem Marathon im Sinne der Sauberkeit des Sports bestanden.

Aber da gibt es offensichtlich Regeln der Moralaposteln des Sports, die zu befolgen sind, ganz unter dem Motto: „wenn´s dir nicht passt, hättest halt was Besseres gelernt!“

Die Selbstgerechtigkeit, mit der da vorgegangen wird, erinnert irgendwie an ein Femegericht des Mittelalters.

Nie wird offen ausgesprochen, dass es im modernen Leistungssport, auf der ständigen Suche nach Rekorden, ohne zusätzliche Mittel nicht geht, wie zahlreiche Insider hinter vorgehaltener Hand auch zugeben. Nie wird offen gesagt, dass alle Dopingkontrollen immer hinter der Forschung in diesem Bereich nachhoppeln.

Ich bin durchaus für Gleichwertigkeit der Möglichkeiten, aber das moralinsaure Getue von einer Organisation, deren Mitglieder wahrscheinlich keine Leistungssportler sind, ist schlicht degoutant.

In Zusammenhang mit einer Gesellschaft, die nur zu gerne Skandale will und einer Medienwelt, die diese Sucht auch gerne bedient, sind alle Ingredienzien der Eigenschaften des Österreichischen gegeben: „ Neidgenossenschaft, uneigennützige Gemeinheit und gepflegte Charakterlosigkeit!“

Aber wie gesagt, ich verstehe nichts vom Sport.

Ihr Kommentar in meinem Gästebuch....

Copyright © Wolfgang Winkler 2003-2012. Webdesign: DCP.Gilligsberger. Protected and licensed under a Creative Commons License.