Wolfgang Winkler

fußfrei

AUA, Flug OS 087, am 27.1.2012 von Vie nach JFK

2. 2 2012

Ich bin ein Techniknutzer. iPad, Computer, Internet sind mir vertraut, bilde ich mir zumindest ein.

Also ist es nur folgerichtig, dass ich unseren - die beste Ehefrau seit Moses ist dabei - Sitz in der Maschine OS 087, nach NY am Vortag im Internet buchte.

Schon aufregend so am Puls der Zeit zu sein.

Angeboten wurden unter anderem rot markierte Sitze, die, so sagte die Homepage der AUA, gegen wirklich mäßigen Aufpreis von 70 € pro, fußfrei seien und so, wenn schon Holzklasse, doch mehr an Bequemlichkeit böten.

Ich buchte zustimmend

Der Flug war nicht so besonders.

In Wien wurde uns - ohnehin schon von leichten Hungergefühlen gequält, schließlich waren wir schon seit 6.00 Uhr morgens mit nur einem Kaffee intus unterwegs - mitgeteilt, dass die Maschine gewechselt werden müsse und sich der Abflug daher verzögere.

Gut,das kann vorkommen .

Da die Maschine nun eine andere war, wurden auch unsere Tickets neu ausgestellt. Das fußfrei aber blieb - natürlich, schließlich hatte ich ja Geld in diesen Sitz investiert.

Die Maschine schien aus dem älteren Fuhrpark der AUA zu kommen.

Meine Sitzlehne ließ sich, trotz, siehe weiter oben, technischem Verständnis meinerseits, keine Millimeter nach hinten bewegen.

Meine Haltung während der 9 Stunden in einem Holzklassensitz war notgedrungen aufrecht.

Das Tablett als Unterlage für vieles, auch für Essen, war deutlich kleiner als bei allen anderen Sitzen. Die Einnahme des durchschnittlichen Essens wurde so zum räumlich logistischen Balanceakt.

Die Zwischenlehne ließ sich nicht hochklappen, was die Enge der Sitze noch akzentuierte.

Der Kopfhörer - eine schlichte Zumutung für den sensiblen Hörer. Musik wurde zum Geräuschbrei. Die Filme hatten ihre stärksten Momente, wenn sie ohne Worte auch verständlich waren.

Die Anzeige "occupied" bei der Toilette leuchtete nur unregelmäßig auf, so dass es im Drangfalle klüger war die Toilette streng zu beobachten um im richtigen Zeitpunkt loszustürmen. Ansammlungen in den Gängen sind schließlich verboten wie uns gesagt wurde.

Das war teuer erkauft, und schließlich waren wir in der Holzklasse.

Aber da war noch etwas.

War schon gleich am Anfang des boardings die Temperatur im Flugzeug reichlichunterkühlt, wurde Elisabeth und mir der Pferdefuß unserer Sitze deutlich. Sie waren die kältesten im Flugzeug wie auch die Stewards versicherten.

Eine reizende Stewardess, der Name ist mir bekannt, bemühte sich zwar uns das Leben zu erleichtern, aber es gibt Situationen, die jedem Charme widerstehen.

Die AUA hat auf ihren Bildschirmen im Flugzeug wunderbare Werbesprüche wie " Time to say Dubai" und andere mehr. Es fehlte nur : " NY, kühl bis ins Herz hinein! "

Und es sei noch angemerkt, dass ich, als ehemaliger Senator und immer noch frequentflyer doch einige Erfahrung im internationalen Flugverkehr habe.

Dass ich auf diese Bauernfängerei hereingefallen bin, beruhigt mich auch nicht wirklich.

In Zukunft werde ich eher für gefaltet denn für gekühlt sein und vielleicht eine andere Airline versuchen.

Ihr Kommentar in meinem Gästebuch....

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